Gute zwei Wochen sind nun bereits wieder seit dem World Music Festival in Innsbruck vergangen. Wir haben wie vor drei Jahren direkt aus Innsbruck unsere treuen Fans und Homepage- oder Facebook-Lesern bereits immer kurz informiert.
Mit ein paar Tagen Abstand wollen wir nun aber nochmal einen „kleinen“ Rückblick auf unsere viertägige Reise in die Hauptstadt Tirols machen.
Unsere Reise begann an Christi Himmelfahrt wie gewohnt sehr zeitig. Um 6:45 Uhr war Treffpunkt an unserem Proberaum, wo wir am Abend zuvor noch unsere letzte reguläre Probe hatten.
Wie eigentlich jedes Jahr versuchte uns zunächst unser Busfahrer noch davon zu überzeugen, dass wir unser ganzes Gepäck und alle Instrumente auch in die Staufächer des Busses bekommen würden und wir so ohne Hänger fahren könnten. Mittlerweile lächeln wir darüber einfach nur noch. Es zeigte sich bereits schnell, dass das eintrat, was wir eh schon wussten: Natürlich der Anhänger muss mit. Schließlich haben noch nicht mal alle Instrumente in die Gepäckfächer des Busses gepasst und da war noch kein einziger Gepäckkoffer verstaut worden. Ja wir spielen halt nicht Querflöte, unsere Instrumente sind schon etwas größer und auch so ein Schlagzeug und Pauken nehmen doch deutlich Platz weg. Die Hinfahrt verlief relativ ereignislos. Wie immer mit lauter Musik im Bus, Sektpause im Hegau und den obligatorischen Staus am Bodensee und Arlbergtunnel. Um 16:00 Uhr kamen wir dann pünktlich an unserem „Stammhotel“ in Innsbruck an. So gerne wir das Hotel mögen aufgrund des großen Probenraumes und der Nähe zum Kongresszentrum (ca. 5 Gehminuten) so bescheiden ist an der Hauptstraße die Ausladesituation der ganzen Instrumente und Koffer. Da heißt es dann halt möglichst schnell alles wegschleppen, die großen Instrumente in den Proberaum, den ganzen Rest auf die jeweiligen Zimmer. Den Abend ausklingen ließen wir dann alle gemeinsam im Restaurant „Theresienbräu“.
Im Gegensatz zu vor drei Jahren als wir mit drei Gruppierungen unseres Vereins in Innsbruck waren und zahlreiche Spieler in mindestens zwei Orchestern mitgespielt haben, war es dieses Mal für uns sehr entspannt, da wir „nur“ mit unserem Konzertorchester vor Ort waren. So hatten wir Spieler den ganzen Freitag zur freien Verfügung. Manche nutzten die freie Zeit zum Zuhören anderer Orchester und auch der eigenen Konkurrenz, manche gingen shoppen, Innsbruck mit den neuen E-Rollern erkunden oder entspannten ganz gemütlich im Schwimmbad und der Sauna des Hotels. Mittags hatte unser befreundeter Verein Denzlingen/Sexau seinen Auftritt in der Mittelstufe. Dort waren wir dann vor Ort und halfen den Spielern mit ihren Zusatzinstrumenten. Abends besuchten Einige von uns die Konzerte im Kongresszentrum.
Am Samstag konnten wir uns noch einmal ganz gemütlich am großen Frühstücksbuffet bedienen. Unsere letzte Probe vor dem großen Auftritt stand erst um 12:30 Uhr an. Wir nutzten es als kleine „Durchspielprobe“ und riefen uns nochmal einige Kleinigkeiten ins Gedächtnis. Anschließend musste alles wieder in unseren Bus geschleppt werden und wir wurden zum Messezentrum gefahren. Dort sollten wir unseren Auftritt im Messesaal 1 haben. So schön wir die Messe mit ihren beiden Messesälen finden, so ist die Vorbereitung vor dem Auftritt für alle Orchester dort doch leider sehr chaotisch. Durch die vielen wartenden Orchester und Zuhörer hat man kaum Platz seine Sachen abzustellen und zu warten. In der Hektik dazu war dann ein wichtiges Kabel für unseren einen Bass plötzlich nicht mehr auffindbar. Ohne dieses Kabel kann man leider auf dem Bass nicht spielen. Kurze Aufregung brach vor dem Auftritt auf. Alle suchten, aber wir konnten es einfach nicht finden. Also beschlossen wir das Orchester, welches vor uns auf der Bühne war zu fragen, ob sie uns einen Bass ausleihen würden. Freundlicherweise gab uns das Orchester aus Jockers Kork ihren Bass. Nun noch schnell auf der Bühne alles richten, in 2 Minuten sich an das fremde Instrument gewöhnen und schon sollte es losgehen. Wir hatten schon unsere Einspielstelle auf der Bühne absolviert als im allerletzten Moment unsere mitgereiste Saskia in den Saal gestürmt kam mit dem Kabel in der Hand. So konnte doch noch jeder auf seinem gewohnten Instrument spielen und alle konnten etwas durchatmen.
Wir trugen dann dem anwesenden Publikum und unserer vierköpfigen Jury das Stück Transylvania von Helmut Quakernack vor. Im Vergleich zum Bezirkswettbewerb in Endingen zwei Wochen vor Innsbruck klappten einige Stellen doch deutlich besser und wir gingen mit einem guten Gefühl von der Bühne. Besonders gefreut hat uns dann aber das viele positive Feedback, welches wir von ganz unterschiedlichen Stellen bekommen haben. Einmal von unseren mitgereisten Fans und den Spielern aus Denzlingen/Sexau. Aber auch von vielen fremden Zuhörern aus dem Saal. Ganz besonders gefreut haben wir uns aber natürlich über die tollen Worte von der Jury und dem Komponisten des Stückes Helmut Quakernack, welcher uns auch zugehört hatte. Wir wussten natürlich im Voraus, dass es noch ein paar wenige Stellen gibt, die nicht ganz so sauber klingen wie der Rest und die etwas wackeln. Aber insgesamt war die Bewertung durchwegs sehr positiv und wir haben uns sehr darüber gefreut zu hören, dass es Spaß macht uns zuzuhören und dass man uns die Freude und Leidenschaft beim Spielen ansehen und anhören kann.
Zurück im Hotel fand dieses Jahr die „Zimmerparty“ nicht wie sonst in Zimmer 105 statt, sondern aufgrund des schönen Wetters zunächst direkt gegenüber am Inn und zu späterer Stunde auch in den Bars in Innsbruck.
Am Sonntagmorgen mussten alle nochmal etwas früher aufstehen. Da wir mit drei Vereinen bei uns im Hotel untergebracht waren und nicht alle zur selben Zeit abfahren wollten, mussten wir bereits um 8:45 Uhr zur Olympiahalle losfahren für die Siegerehrung. Dort angekommen suchten wir für uns und die Denzlinger/Sexauer ein nettes Plätzchen und organisierten erstmal farblich passende Luftballons zu unseren T-Shirts. Die Meisten von uns empfinden die Siegerehrung ja dann nochmal deutlich aufregender als den Auftritt selbst. Aber man kann ja eh nichts mehr daran ändern. Die Zeit mag nicht recht vergehen, gefühlt kommen hunderte Kategorien vor der eigenen Kategorie dran. Endlich ist man dann bei den Orchestern dran. Dann nach einer Ewigkeit endlich unsere Oberstufe. Und bei jedem Namen der vorgelesen wird ist man wieder erleichtert, weil man ein Stückchen weiter nach vorne in der Platzierung gerutscht ist. Endlich wird die Grenze zum Prädikat „hervorragend“ durchbrochen. Dort schonmal riesengroßer Jubel. Das ist immer unser „Hauptziel“.
Mit 42,5 Punkten werden wir dann aufgerufen. Großer Jubel bricht aus, Ronny geht unten in der Hallenmitte unsere Urkunde abholen. Einen Pokal gibt es leider nicht mehr für alle „hervorragenden“ Bewertungen. Nur noch die ersten drei Plätze erhalten einen Pokal, egal welches Prädikat diese Plätze erreicht haben. Wir finden das schade, haben uns immer über die schönen Andenken aus Innsbruck gefreut. Über unsere Punktzahl sind wir mehr als zufrieden. Wir sind uns einig. Das ist schon kein knappes hervorragend mehr, sondern schon ein paar Pünktchen weg zum nächsten Prädikat ausgezeichnet. Insgesamt haben wir damit den 8. Platz von 19 teilnehmenden Orchestern in unserer Stufe erreicht. Und ein schneller Blick in die Chronik der vergangenen Innsbruck-Teilnahmen bestätigt unser gutes Gefühl. Mehr Punkte konnte unser Konzertorchester lediglich im Jahr 2001 erspielen.
Nach der Siegerehrung wird noch ein Gruppenfoto gemacht, im Hintergrund strahlend blauer Himmel und die schneebedeckten Berge von Innsbruck. Dann wird schnell in den Bus eingestiegen. Die Heimfahrt ist noch lange genug. Deswegen stoßen wir auch direkt im Bus während der Fahrt mit einem Glas Sekt oder O-Saft auf unser tolles Ergebnis an. Anschließend wird es still. Viele nutzen die Fahrt um den nicht oder nur wenig vorhandenen Schlaf der vorangegangenen Nacht nachzuholen. So verschlafen die meisten Mitreisenden den nicht mehr enden wollenden Stau am Arlbergtunnel. Erst mit 2 Stunden Verspätung kommen wir nach dem Tunnel um 17:00 Uhr zu unserer „Mittagspause“ an der Raststätte an. Dort treffen wir gefühlt 2/3 aller anderen Orchester wieder. Es ist rappelvoll. Der weitere Streckenverlauf verheißt nichts Gutes. Langer Stau am Bodensee und teilweise Vollsperrung des Höllentals. So verkürzen wir die Mittagspause und unser Busfahrer beschließt über die Schweiz zu fahren. Dort stockt der Verkehr zwar auch ganz schön, aber durch die Streichung unserer 2. Pause kommen wir nur 45 Minuten später in Emmendingen an als geplant. Nun heißt es noch schnell Bus ausladen, Instrumente verräumen und dann nichts wie nach Hause.
Wir kehren wieder mit vielen tollen Erinnerungen, einem super Ergebnis und einer wirklich tollen Gemeinschaftsreise zurück. Nun heißt es leider wieder drei Jahre warten.
Wir danken auf jeden Fall den Verantwortlichen vom DHV für die weitestgehend reibungslose Planung und Durchführung dieses großen Events und wir hoffen doch mal schwer darauf, dass der Wettbewerb auch in drei Jahren wieder in Innsbruck stattfinden wird. Dieses Mal wurde dies ja leider nicht gleich während der Siegerehrung bestätigt und wir hoffen, dass dies nur vergessen wurde.
Wir sind auf jeden Fall dafür vorbereitet. Genügend Hotelzimmer sind schon für uns für 2022 reserviert. Unser Plan ist es, dass wir dann auch wieder mit mehreren Orchestern mitmachen. Auf jeden Fall soll zusätzlich zu unserem Konzertorchester auch wieder das Ensemble teilnehmen und nach den jahrelangen hervorragenden Ergebnissen im Bezirk könnten wir ja eigentlich auch mal wieder unser Jugendorchester mit nach Innsbruck mitnehmen.