Emmendinger Tor vom 20. April 2016
Das 1. Akkordeon-Orchester Emmendingen richtete am Samstag den 16. Bezirksjugendwettbewerb aus
Es gibt Star Wars. Es gibt Playstation. Und es gibt E-Gitarren und Keyboard. Warum sollte ein Kind heutzutage überhaupt noch Akkordeon spielen? “Weil das Instrument so vielfältig ist, dass man jede Stilrichtung damit spielen kann”, findet die 17-jährige Andrea aus Kenzingen. “Weil man damit so gut abschalten kann und dabei den Kopf freibekommt”, fügt die Trainerin Martina Hog aus Breitnau hinzu. “Und weil Akkordeinspielen einfach Spaß macht”, sagt ihre zehnjährige Schülerin Lotte so ganz aus dem Bauch.
Alle zwei Jahre lädt die Bezirksvertretung des Deutschen Harmonika Verbandes die jungen Akkordeonisten aus dem Breisgau zum Bezirksjugendwettbewerb ein. Am Samstag war es wieder soweit. Als Ausrichter fungierte diesmal das 1. Akkordeon-Orchester Emmendingen. Unter Regie von Hauptorganisatorin Anja Seitz hatten die Mitglieder das Gebäude der Fritz-Behle-Werkrealschule entsprechend präpariert. Die Aula wurde in eine große Bewirtungszone verwandelt. An den Tischen konnte das kommunikative Miteinander gepflegt werden. An einem Stand informierte der Verein zudem über seine Arbeit.
Während es im Erdgeschoss eher gemütlich zuging, herrschte in den oberen beiden Stockwerken höchste Konzentration. Insgesamt 84 Talente im Alter zwischen sechs und 18 Jahren hatten sich diesmal für den Bezirksjugendwettbewerb angemeldet. Es waren die Besten aus den Landkreisen Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald sowie dem Stadtbezirk Freiburg. Im ersten Obergeschoss befanden sich sechs Einspielräume. Dort falten die jungen Harmonikaspieler zunächst an ihren Stücken. Unter dem Dach waren dann die drei Vortragsräume. Im stillen Kämmerlein spielte jeder Kandidat mehrere Stücke vor. “Es gibt spezielle Wettbewerbsliteratur”, erklärte der AOE-Vorsitzende Simon Knab. Die hochkarätige Jury um Marlene Adams (Stühlingen), Hans Bonner (Weisenbach), Georg Penz (Schwäbisch Gmünd) und Manfred Vogt (Lautenbach) bewerteten nacheinander die Musikalität, Rhythmik und Dynamik. BIs zu 50 Punkte konnten die Teilnehmer erreichen. Nach sieben Stunden Wettbewerb fand um 17:00 Uhr in der Aula schließlich die Siegerehrung statt. In offiziellem Rahmen wurden die Ergebnisse bekannt gegeben. Nacheinander erhielten die Teilnehmer ihre Urkunden und Pokale. Den Titel “Bezirksmeisterin 2016” sicherte sich die 17-jährige Andrea Krumm vom AC Rheinhausen. Sie trug zwei Sätze aus “Botany Play”, ein Menuett von Haydn sowie ein Scherz von John Gart vor. Von der Jury bekam sie sagenhafte 49 Punkte. Damit verwies sie Marie-Christin Höfflin aus Denzlingen (48 Punkte) auf den zweiten Platz. “Alles dreht sich um brillante Fingertechniken – Beim Akkordeinspielen entwickeln Kinder Fähigkeiten, die im Leben von Bedeutung sein werden”, sagte der Bezirksvorsitzende Trudpert Beckert. “Musizieren ist Ausdruck von Lebensfreude – außerdem übernehmen Vereine wie das 1. AOE auch eine soziale Funktion”, fügte Emmendingen OB-Stellvertreter Horst Lapschanky hinzu.
Autor. Daniel Gorzalka