Badische Zeitung vom 07.06.2008
BZ-INTERVIEW: Elvira Müller
Elvira Müller (56), Mutter zweier erwachsener Kinder, Arzthelferin und Zytologie-Assistentin, begann mit 7 Jahren mit dem Unterricht in Akkordeon im HACE Emmendingen, wo ihre Mutter früher spielte. Heute leitet sie das Orchester im Frühjahrskonzert zum 25-jährigen Bestehen des 1. Akkordeon-Orchesters. Hans Meidhof sprach mit ihr.
BZ: Wie war Ihr persönlicher musikalischer Werdegang?
Müller: Mit 14 Jahren spielte ich im Orchester des HACE mit und mit 17 Jahren begann ich mit der Ausbildung einzelner Schüler auf autodidaktischer Basis, wobei die erste Schülerin gleich einen Wettbewerb gewann. Danach folgte eine familiär und beruflich bedingte Unterbrechung. Mit 22 Jahren begann ich mit dem Aufbau eines Kinderorchesters mit mehreren Schülern und machte mit 25 Jahren den ersten Dirigentenlehrgang. Es folgte die Gründung eines Jugendorchesters im HACE und die Ausbildung von 30 Schülern. Im Mai 1983 trennte ich mich vom HACE nach Differenzen im Vorstand und mit dem Dirigenten. Die Hälfte des damaligen Konzert-Orchesters und 28 Schüler begannen mit mir den Neustart des 1. AOE. Ich leitete das Jugendorchester weiterhin, spielte selbst im Konzert-Orchester und übernahm die Ausbildung der Schüler. Seit 1986 nimmt das Konzertorchester beim alle drei Jahre stattfindenden Internationalen Akkordeon-World-Festival in Innsbruck teil und hat bis 2007 mit hervorragenden Ergebnissen teil. Ich habe mich weitergebildet und leitete seit 1997 Kurse für Kinder ab 18 Monaten.
BZ: Wie beurteilen Sie im Rückblick Ihren Schritt zur Trennung vom HACE?
Müller: Die 1983 getroffene Entscheidung, mit einem neuen Verein zu beginnen war richtig. Sie war schmerzhaft und lohnenswert zugleich. Wir haben seither intensiv und gut gearbeitet. Der heutige Stand des Vereins zeigt mir, was alles möglich ist, wenn die Einstellung der Menschen dazu stimmt.
BZ: Wie sehen Sie die Zukunft des Vereins für das nächste Jahrzehnt?
Müller: Die Vereinigung des 1. AOE mit dem HACE kann heute als ein Schritt in die richtige Richtung angesehen werden, ich hoffe, dass es gut und erfolgreich weitergeht. Inzwischen leitet Ronny Fugmann, ein ehemaliger Schüler von mir, seit 2003 (Anm. d. Red.) das Jugendorchester und unterstützt mich sehr in der Ausbildung der Schüler, es ist eine harmonische Zusammenarbeit. Mir selbst macht die Vereinstätigkeit auch nach über 25 Jahren noch sehr viel Spaß. Solange es menschlich im Verein und bei mir gesundheitlich stimmt, werden noch einige Jahre dazukommen.